Erhard Korinth (Schiedsrichterbeauftragter), Klaus Czerny (SR),
Cem Kara (SR), Goran Vukovic (SR), Sören Viermann (SR), Alex Schäfer (SR), Wolfgang Wamser (SR), Tim Knepper (SR)
Warum nicht mal etwas Anderes versuchen? Wenn Du dich für Fußball interessierst und das Spiel einmal aus einer ganz anderen Perspektive erleben möchtest, dann bietet Dir das Hobby des
Fußballschiedsrichters eine spannende Alternative. Auch wenn Du kein fußballerisches Talent bist, kannst Du als Unparteiischer Spieltag für Spieltag „durchspielen“. Sei ein unverzichtbarer Teil
des Spiels und bleibe stets in Bewegung. Auch wenn du selbst in der Jugend Fußball spielst, lässt sich beides verbinden. Wir haben hier die wichtigsten Informationen für dich
zusammengestellt.
Das „Pfeifen“ stärkt Dein Selbstvertrauen, Deine Entschlusskraft und Dein Durchsetzungsvermögen. Dabei bist Du kein „Einzelkämpfer“. Hinter Dir steht eine sportliche Gemeinschaft, die ebenfalls Spaß am Fußball hat. Und: Mit Deinen Spielleitungen kannst Du Dein Taschengeld ein wenig aufbessern. Für jeden Einsatz erhält ein Schiedsrichter Spesen und eine Fahrtkostenerstattung. Mit Deinem Schiedsrichterausweis hast Du unter anderem kostenlosen Eintritt zu Spielen der Bundesliga und dem DFB-Pokal.
Welche Aufgaben warten auf mich?
Zu Deinen Aufgaben gehört es vordergründig Fußballspiele zu leiten. Du nimmst Deine Spielaufträge wahr und erledigst bei diesen die organisatorischen Dinge rund um das Spiel, zu denen der
Spielbericht, die Platzkontrolle und Notizen über den Spielverlauf gehören.
Während des Spiels triffst Du die Entscheidungen und überwachst die Einhaltung der Spielregeln. Damit Du regeltechnisch stets auf dem Laufenden bist, besuchst Du monatlich einen Schulungsabend,
auf dem die Lehrwarte Regelwissen vermitteln, Regelfragen klären und Spielleitungen mit Dir aufarbeiten.
Wie sieht die Ausbildung zum Fußball-Schiedsrichter aus?
Ein- bis zweimal im Jahr finden sogenannte "Anwärterlehrgänge" statt, in denen Interessenten mit den Grundzügen der 17 Fußballregeln vertraut gemacht und auf ihren praktischen Einsatz als Schiedsrichter vorbereitet werden. Die Ausbildungszeit beträgt etwa 15 bis 20 Stunden, die – in einzelne Lehrgangsabschnitte zusammengefasst – über mehrere Wochen oder Wochenenden verteilt werden. Am Ende wird der Lehrgang mit einer theoretischen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Der erste Teil besteht aus einem schriftlichen Regeltest, der zweite aus einer praktischen Einheit (Lauftest) auf dem Sportplatz. Nach bestandener Prüfung wirst Du schon bald mit den ersten Spielleitungen beauftragt.
Wie kann ich mich zur Schiedsrichter-Ausbildung anmelden?
Nach wie vor sind die dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) angeschlossenen Vereine verantwortlich für die Meldungen von für die Schiedsrichtertätigkeit geeigneten Interessenten. Sprich also Deinen Vorstand an, ob sie Dich bei dem jeweiligen Kreisschiedsrichterausschuss für den nächsten Lehrgang anmelden können.
Welche Perspektiven habe ich?
Mit etwas Einsatz und Leistungsbereitschaft kannst Du als Schiedsrichter oder als Schiedsrichterassistent in Spielklassen aufsteigen, die du als Spieler womöglich nicht erreicht hättest. Der Aufstieg bis zur Kreisliga A der Senioren wird kreisintern geregelt und die Einteilung durch den jeweiligen Schiedsrichteransetzer im FLVW-Kreis vorgenommen. Auch die Schiedsrichter/innen für die Bezirksliga werden vom Kreis gemeldet, müssen jedoch beim Verband regelmäßig eine Prüfung ablegen, um Spiele in dieser Klasse zu leiten. Wer noch weiter in den Spielklassen aufsteigen möchte, muss nicht nur in den jährlichen Regel- und Lauftests überzeugen, sondern auch gute Bewertungen bei Spielbeobachtungen bekommen. Dabei beurteilt ein neutraler Beobachter des FLVW die Leistung des Schiedsrichters und vergibt nach bestimmten Kriterien eine Punktzahl, die für Auf- und Abstieg zwischen den Spielklassen entscheidend ist.
Die Tätigkeit im Schiedsrichter-Team bzw. als Schiedsrichter-Assistent (SRA) bietet auch innerhalb des Schiedsrichterwesens eine ganz andere Perspektive. Die Arbeit mit der Fahne ist dabei nicht weniger anspruchsvoll als die Aufgabe in der „Mitte“ des Spielfeldes. Assistenten werden auf Kreisebene bei Pokal-, Entscheidungs- oder Auswahlspielen eingesetzt. Ab der Landesliga (Senioren) aufwärts werden auch Assistenten benötigt, so dass es auch hier ein breites Betätigungs- und Einsatzgebiet gibt. Als Assistent hast du die Möglichkeit bei Spielen eingesetzt zu werden, die zwei bis drei Ligen über deiner höchsten Klasse als Schiedsrichter liegen.
Was macht das Hobby so besonders?
Der Weg von Anfänger bis zum erfahrenen Schiedsrichter ist weit. Aber er lohnt sich. Die Schiedsrichtertätigkeit ist persönlichkeitsbildend und eröffnet Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die man sonst vielleicht nicht gemacht hätte. Auch Schiedsrichter sind Teamplayer. Denn hinter jedem einzelnen Unparteiischen steht eine sportliche Gemeinschaft, die ebenfalls Spaß am Fußball hat. Nicht zuletzt ermöglicht die Schiedsrichtertätigkeit die Teilnahme an Wettbewerbsspielen auch noch in einem Alter, in dem die Spieler längst ihre aktive Karriere aufgeben mussten.
Quelle: https://www.flvw.de/amateurfussball/schiedsrichter/schiedsrichter-werden/